Fünf Gründe für Gutenberg im WordPress Core
Der zukünftige WordPress Editor spaltet die Gemüter und ruft sowohl Befürworter als auch Gegner auf den Plan. In diesem Beitrag zeige ich fünf Gründe für Gutenberg und warum wir meiner Meinung nach die neuen Blocks im WordPress Core brauchen.
Testphase von Gutenberg ausgeweitet
Wie in der Roadmap von Gutenberg angekündigt, wurde mit WordPress 4.9.8 ein Aufruf zum Testen des neuen Editors in Form eines Dashboard-Teasers gestartet.
Der Aufruf führte zum gewünschten Erfolg. Innerhalb weniger Wochen vervielfachten sich die aktiven Installationen von Gutenberg auf über 200.000 Websites. Eine Vielzahl von Bugs wurden als Github Issues gemeldet und können nun abgearbeitet werden.
Ablehnung von Gutenberg steigt
Nicht abgenommen haben die zahlreichen kritischen Stimmen, die sich vor allem in den 1-Sterne-Bewertungen des Gutenberg Plugins finden lassen. Ein großer Teil der WordPress-Community wehrt sich gegen die Einführung von Gutenberg mit WordPress 5.0 und möchte den klassischen Editor behalten. Sogar ein erster Fork und eine Petition sind entstanden.
Die Kritik gegen Gutenberg lässt sich in vielen Punkten nachvollziehen. Die derzeitige Umsetzung ist (noch) nicht ausgereift genug und muss noch verbessert werden. Auch ich würde manche Sachen anders gestalten und bin noch nicht restlos überzeugt von der Usability.
Trotzdem bin ich nach wie vor ein Verfechter von Gutenberg. Die neuen Blocks sind eine gute Idee und der richtige Schritt in die Zukunft von WordPress. Meiner Meinung bestehen sehr viele gute Gründe für Gutenberg, welche vor allem langfristig Vorteile mit sich bringen.
Die Frage ist doch: Warum brauchen wir überhaupt einen neuen Editor in WordPress?
Fünf Gründe für Gutenberg
Hier sind meine persönlichen Gründe für Gutenberg im WordPress Core:
1. Flexibilität
Die größte Neuerung von Gutenberg ist die Einführung von Blocks.
Aber warum ist ein Block-Editor dem klassischen Editor überlegen?
Ein großer Vorteil von einzelnen Blocks für jedes Content-Element sind kontextabhängige Optionen. Jeder Block in Gutenberg – egal ob Paragraph, Überschrift, Zitat, Bild oder Button – hat seine eigenen block-spezifischen Optionen, die nur bei Bedarf und Bearbeitung dieses Elements eingeblendet werden.
Gutenberg ist nicht das erste Feature in WordPress, welches einzelne Bausteine zur Erstellung von Content nutzt. Widgets funktionieren genauso. Jedes Widget hat seine eigenen Optionen, welche ganz unterschiedlich ausfallen können. Und auch so ziemlich jeder Page Builder für WordPress arbeitet mit dem gleichen Grundprinzip von Modulen mit spezifischen Einstellungen.
Im Gegensatz zum starren klassischen Editor können mit Blocks viel mehr Optionen im gleichen Interface untergebracht werden, ohne zu überfordern. Gutenberg ist damit heute schon weitaus flexibler als der alte Editor und bietet mehr Konfigurationsmöglichkeiten für deinen Content.
2. Modern Publishing
Das Web hat sich seit der Einführung des jetzigen Editors rasant weiterentwickelt. Der klassische Editor besteht aus einer großen Eingabefläche für den kompletten Inhalt und funktioniert damit ähnlich wie ein Textverarbeitungsprogramm ala Google Docs, Open Office und MS Word.
Heutzutage bestehen Websites aber aus mehr als nur Text und Bildern. Der Editor von WordPress ist dafür hoffnunglos veraltet. Buttons, Spalten, Formulare, Slideshows und andere Layout-Elemente können meist nur mit komplizierten und altmodischen Shortcodes eingefügt werden.
Die Nachfrage nach Page Buildern zeigt, dass der Standard-Editor für viele WordPress Nutzer nicht ausreichend ist. Das heißt nicht, dass der WordPress Editor ein Page Builder werden und tausende Features anbieten muss. Es zeigt aber auch, dass der klassische Editor den Ansprüchen an modernes Publishing und Rich Post Editing nicht mehr genügt.
3. Erweiterbarkeit
Die Popularität von WordPress zeichnet sich vor allem durch seine Community und riesiges Ökosystem aus. Mit tausenden Themes, Plugins und Entwicklern für die Plattform besteht für jedes Problem eine Lösung und es lässt sich nahezu jede Webanwendung realisieren.
Entwickler können dabei auf eine Reihe von Möglichkeiten zurückgreifen, um WordPress anzupassen und zu erweitern. Widgets, Shortcodes, Custom Post Types, Meta Fields, Customizer und Settings API – überall stehen entsprechende APIs und Hooks bereit.
Der Editor hingegen ist schlecht erweiterbar. Für den ganzen Edit-Screen stehen zwar einige Hooks bereit und es können Metaboxen hinzugefügt werden, der tinyMCE-Editor selbst ist aber relativ starr. Es besteht nur die Möglichkeit, von außen Shortcodes und HTML einzufügen.
Mit Gutenberg kann nun auch der Content-Bereich eines Posts einfach erweitert werden. Entwickler können eigene Blocks erstellen und wir dürfen gespannt sein, welche innovativen Blocks das Licht der Welt erblicken. Hier entfaltet Gutenberg sein ganzes Potential.
4. Standardisierung
Die mangelnde Erweiterbarkeit des Editors hat zu vielen Problemen geführt. Page Builder haben alle ihre eigene Oberfläche entwickelt, weil sich ihre Layout-Module nicht im klassischen Editor abbilden lassen. Meistens zeigen sie nur einen Button, der auf das eigene Interface weiterleitet.
Die Plugins haben jedes Mal das Rad neu erfunden, um im Grunde das Gleiche zu tun: Content-Blocks einzufügen und zu layouten. Dadurch besteht keine Kompatibilität von Page Buildern. Ein Wechsel von Divi, Beaver Builder oder Elementor zu einem anderen Plugin ist nur schwer möglich; Content muss aufwendig migriert werden.
Eine wichtige Aufgabe des WordPress Cores ist, für Standardisierung zu sorgen. Theme und Plugin Entwickler haben häufig eigene Lösungen für bestimmte Features entwickelt, welche nachträglich vom Core standardisiert wurden. Der Customizer, Custom Post Types oder auch Post Formats können hier als Beispiele genannt werden.
Mit Gutenberg erhalten wir endlich eine Standardisierung für Content-Blocks.
Der neue Editor ist damit kein Page Builder Killer, sondern durch die Standardisierung von Blocks ein stabiles Fundament, auf dem Page Builder aufbauen können. Spätestens in den nächsten Phasen von Gutenberg, wenn Blocks auf die komplette Website ausgedehnt werden.
5. Einheitliches Interface
Stellen wir uns ein kleines Szenario vor. Ein WordPress Nutzer möchte eine Slideshow einbinden und installiert dazu ein Plugin. Mit dem Plugin kann eine neue Slideshow als Custom Post Type angelegt und mit Metaboxen und Custom Fields konfiguriert werden.
Danach wechselt der Nutzer zum Editor und kann die Slideshow mit einem Shortcode einfügen. Zusätzlich soll der Slider noch als Widget im Footer dargestellt werden. Oh, und mit einem Page Template des Themes wird die Slideshow im Header mit einer Template Funktion angezeigt.
Wir sehen hier eine ganze Bandbreite von verschiedenen Konzepten und Interfaces für eine eigentlich einfache Aufgabe. Für WordPress Einsteiger ist der Prozess unnötig kompliziert. Und der Plugin Entwickler hatte mit CPT, Metaboxen, Shortcode und Widget auch eine Menge zu tun.
Mit Blocks wird die User Experience für viele Features vereinheitlicht. Ein Slideshow-Block wird direkt dort konfiguriert, wo er angezeigt wird. Der Block kann in Header, einer Sidebar oder im Content eingefügt werden. Er funktioniert überall gleich.
Fazit
Ich bin überzeugt davon, dass wir Gutenberg im WordPress Core brauchen. Die Idee ist gut, momentan mangelt es aber noch an der perfekten Umsetzung des Konzepts. Ich hoffe aber, dass wir bis zum Release von WordPress 5.0 noch einige Verbesserungen realisiert sehen.
Was denkt ihr über die Einführung von Gutenberg?
Wie verhält sich Gutenberg zum „Divi-Builder“ – lässt sich das 1:1 umsetzen?
In https://wpshout.com/wordpress-page-builder-review gibts einen Abschnitt ‚WHAT ABOUT GUTENBERG?‘ , der genau diese Frage beantwortet. Zitat: „Gutenberg is nowhere near to being a layout builder in the same sense as any of the plugins we just reviewed. It’s not that it has yet to match the best WordPress builder plugin out there: Gutenberg couldn’t even begin to put together the layouts we assembled using any of the reviewed plugins.“
Hallo Christina!
Welche Auswirkungen Gutenberg auf Page Builder nimmt ist eine sehr spannende Frage.
Divi hat bereits eine erste Integration für den neuen Editor vorgenommen:
https://www.elegantthemes.com/blog/theme-releases/divi-feature-update-introducing-initial-gutenberg-support
In Gutenberg wird dann wie beim klassischen Editor ein Button eingefügt, um den Divi-Builder verwenden zu können. Divi wird also erst einmal neben dem Gutenberg Editor koexistieren, wie bisher auch. Nutzer können weiterhin die gewohnte Divi-Oberfläche nutzen.
Elegant Themes hat auch weitere Updates für die Integration von Divi mit Gutenberg angekündigt. Vorstellbar ist beispielsweise, dass die vorhandenen Content-Module von Divi als Custom Blocks für Gutenberg angeboten werden. Die Module von Divi könnten dann neben dem Divi-Builder auch einfach im WordPress Editor genutzt werden.
Mit Gutenberg eröffnet sich für alle Page Builder die Möglichkeit für eine Integration ihrer Features in den neuen Blocks. Trotzdem werden sie wohl ihre eigenen Oberflächen zum Layouten nicht einstampfen, weil tausende von Nutzern damit gerne arbeiten, sondern weiterhin als Alternative anbieten.
Darüber hinaus werden neue Page Builder Plugins entstehen, die auf Gutenberg aufsetzen. Diese werden einfach nur aus einer Sammlung von Blocks bestehen, welche mehr Features und Optionen als die Core Blocks bereitstellen.
Wie Werner bereits erwähnt hat, ist Gutenberg aber nicht im Ansatz ein 1:1 Ersatz für die heutigen Page Builder. Das wird auch so bleiben, weil WordPress niemals die Fülle an Optionen in den Core packen wird. Ich sehe es eher als Fundament für Page Building an.
Außerdem befinden wir uns momentan noch in Phase 1 von Gutenberg, bei der erst einmal der Editor ersetzt wird. Mit Phase 2 geht es eigentlich erst richtig los mit Page Building, wenn Blocks auch Widgets und andere Elemente ersetzen.
Es kann aber durchaus sein, dass in einigen Monaten eine Kombination von Gutenberg, Custom Blocks und dem passenden Theme die gleichen Möglichkeiten wie die heutigen Page Builder bieten. Das Projekt Gutenberg wird mit WordPress 5.0 nicht abgeschlossen sein.
Viele Grüße,
Thomas
Danke! Gefällt und überzeugt – auf jeden Fall werd‘ ich ihn testen. Eine Frage dazu. Ersetzt der Gutenberg-Editor den bisherigen oder sind anfangs beide vorhanden?
Was passiert mit der gesamten Installation wird hier in alte Sachen eingegriffen?
Viele Grüße, René
Hallo René,
Mit WordPress 5.0 wird der Gutenberg Editor den jetzigen Editor ersetzen.
Es wird aber ein Plugin namens Classic Editor angeboten, mit dem auch weiterhin der klassische Editor genutzt werden kann. Das Plugin kann schon heute installiert und aktiviert werden: https://de.wordpress.org/plugins/classic-editor/
Mit dem Classic Editor Plugin besteht auch die Option, den Gutenberg Editor standardmäßig zu verwenden, aber trotzdem noch die Möglichkeit zu haben, jederzeit individuell Beiträge und Seiten mit dem alten Editor zu bearbeiten, falls nötig.
Ich werde wahrscheinlich in den nächsten Wochen noch einen Beitrag schreiben über den Umstieg vom klassischen Editor auf Gutenberg, der dann noch ausführlich darauf eingeht.
Viele Grüße,
Thomas
Dass die diversen Pagebuilder einem Theme-Lock gleichkommen, weil man die Inhalte nicht portieren kann bei einem Systemwechsel, ist schon richtig. Damit wird ein System- bzw. Themewechsel für WordPress-User genau so aufwendig wie beispielsweise für Typo-User. Eine mitunter sehr teure Angelegenheit für kommerziell betriebene Seiten.
Allerdings sehe ich noch nicht, wie der Gutenberg-Editor hier Abhilfe schaffen soll. Stand Heute kann Gutenberg nicht das, was die teils schon seit Jahren weiterentwickelten Page Builder können. Ein Wechsel „nach unten“ zu Gutenberg wird wohl kaum jemand machen.
Weshalb ich den Editor-Wechsel trotzdem gut finde: Die überwiegende Zahl der knapp-unter-Power-User werden bisher kein Geld und keine Zeit übrig gehabt haben für die Lizenz-Modelle der Pagebuilder und dem dazugehörigen Theme-Kosmos. Für diese überwiegende Zahl der Nutzer wird der Funktionsumfang und werden die Gestaltungsmöglichkeiten für ihren Content mit Gutenberg deutlich erweitert und zugleich erleichtert.
Gutenberg schafft außerdem einen Standard, dem die teil ihrerseits ebenfalls etwas eingestaubten Page-Builder nun zwangsweise folgen müssen.
Und ich bin mir sicher, der neue Gutenberg-Editor wird den Plugin-Markt kräftig aufmischen und teils für einen Neustart ganzer Plugins-Themengruppen sorgen. (bestimmt auch der Grund für viele der 1-Sterne-Bewertungen) Damit kriegen neue Entwickler mit neuen Ideen eine Chance, ihre Innovationen an dem alten Plugin-West vorbei die Nutzer zu bringen. Und davon profitieren wir letztlich alle.
Hallo Peter,
Vielen Dank für deinen ausführlichen Kommentar und die sehr treffende Analyse. Dem ist nichts hinzuzufügen, sehe das sehr ähnlich 🙂
Viele Grüße,
Thomas
„Bestimmt auch der Grund für viele der 1-Sterne-Bewertungen?“ Gründe sind doch wohl eher die unzähligen Bugs. Und das UI, das ist unübersichtlich und wird von vielen PageBuildern besser implementiert.
Ein Wechsel des Themes dürfte – einen vernünftigen PageBuilder vorausgesetzt – nicht schwieriger sein als mit Gutenberg (dessen Funktionen ja zum Teil vom Theme unterstützt werden müssen, was die Theme-Autoren voraussichtlich mal ausführlich und mal weniger ausführlich implementieren werden). Bei PageBuildern sehe ich weniger den Wechsel des Themes als den Wechsel zu einem anderen PageBuilder problematisch.
Kleine Randbemerkung: mir ist der Begriff „Blocks“ negativ aufgefallen – darf man dazu auch Blöcke sagen, ohne gesteinigt zu werden?
Hallo Roland,
Ja, klar darf man Blöcke sagen 😀 Ich habe die (schlechte) Angewohnheit, viele WordPress Begriffe in Englisch zu lassen, weshalb ich WordPress Editor, WordPress Core oder WordPress Plugin auch immer ohne Bindestrich schreibe. Etwas Mischmasch, sorry dafür 😉
Mit dem unübersichtlichen User Interface hast du sicherlich Recht. Meiner Meinung nach macht Gutenberg derzeit den Fehler, sowohl Editor als auch Page Builder sein zu wollen. Die Block-Struktur rückt dabei sehr in den Hintergrund, viele Optionen werden beim Hovern eingeblendet, die Blocks sind nicht klar voneinander abgegrenzt.
Beim Columns Block lassen sich dann die Probleme der aktuellen Umsetzung erkennen, alles überlappt sich und die Usability ist eher schrecklich. Derzeit schwer vorzustellen, damit komplexe Layouts zu bauen. Eine Grundfunktion eines Page Builders sind mehrere Spalten und hier erfüllt Gutenberg schlicht noch nicht die Anforderungen.
Der Columns Block ist ein Punkt, den ich mit mangelhafter Umsetzung des Konzepts im Hinterkopf hatte. Der Block ist aber ja als Beta gekennzeichnet und ich hoffe, dass wir dort noch deutliche Verbesserungen sehen werden.
Ich persönlich würde nicht schlecht finden, wenn Gutenberg zwei Modi / Ansichten für einen klassischen Texteditor und Page Builder anbieten würde, die sich togglen lassen.
Viele Grüße,
Thomas
„Ich persönlich würde nicht schlecht finden, wenn Gutenberg zwei Modi / Ansichten für einen klassischen Texteditor und Page Builder anbieten würde, die sich togglen lassen.“
Das würde ich so unterschreiben 🙂
Dem Wort einfach würde ich da etwas widersprechen. Einfach ist die Erweiterung des „alten“ Texteditors in Form von Quicktags. Das geht schnell und klappt prima. Diese fügen sich aber nur schlecht in den jetzigen visuellen Editor ein… das stimmt.
Aber die Erweiterung von Gutenberg durch Blöcke ist zum einen nicht einfach und es ist ein Wechsel der Werkzeuge und der Sprache notwendig. Man bewegt sich von PHP weg zu React (Javascript) und das wird für viele eine ordentliche Umstellung sein.
Hi Vlad,
Oh stimmt, Quicktags gibt es ja auch noch. An die hatte ich gar nicht gedacht.
Das Wort „einfach“ war an der Stelle etwas unglücklich. Es bezog sich eher darauf, dass der Editor nun eine Schnittstelle erhält und mit eigenen Content-Modulen erweiterbar wird. Es wird damit einfacher im Vergleich zu dem Aufwand, den z.B. Page Builder mit eigenen Interfaces betreiben mussten.
Aber du hast natürlich Recht mit deinem Kommentar, dass die Entwicklung von eigenen Blocks technisch anspruchsvoll und deshalb nicht gerade einfach und einsteigerfreundlich ist.
Die Umstellung auf modernes JavaScript und React wird für viele WordPress Entwickler eine Herausforderung darstellen, ist aber wohl unvermeidbar. Das ganze Web bewegt sich in Richtung JavaScript und wird auch immer mehr in WordPress Einzug erhalten. Ich persönlich sehe Gutenberg deshalb auch als Chance, meine JavaScript-Kenntnisse zu vertiefen.
Viele Grüße,
Thomas
Bedeutet dies, dass die Themeprogrammierer demnächste zwei Varianten bereitstellen müssen – Classic Editor und Gutenberg?
Beziehungsweise muss man vom bisher verwendeten Theme auf ein anderes umsteigen, wenn die Anbieter des Themes z.B. nur Gutenberg unterstützen?
So schlimm wird es dann wohl nicht werden. Aber wenn dein Theme das Aussehen der Gutenberg-Blöcke nicht speziell per CSS anpasst kann es passieren, dass diese wie Fremdkörper wirken.
Eine grundsätzlich gute und überfällige Entwicklung. In der Tat hat sich der Markt dahin entwickelt, dass viele Anfänger direkt zu einem Page Builder greifen und sich keine Gedanken mehr um die eigentliche Grundstruktur machen, was ja eher schade ist und die viele Arbeit der Entwickler einfach zur Seite schiebt. Wie auch immer, ich bin selber eher in die Kategorie Anfänger einzusortieren und freue mich, wenn Gutenberg nutzbar wird (nachdem dann die usability überarbeitet wurde).
Ich bin kein Programmierer sondern Anwender. Zur Zeit habe ich auf zwei Blogs Gutenberg installiert. Er ist gewöhnungsbedürftig aber spannend. Und es tun sich einige Möglichkeiten auf die mir bei der Arbeit Freude machen.
Allerdings gibt es auch Dinge die (momentan) leider nicht mehr gehen (oder ich habs nicht entdeckt). Wie zum Beispiel in einem Textblog ein Bildchen voran stellen um den dann der Text läuft.
Bei mir funktioniert Gutenberg nach und nach auf allen installationen nicht mehr. Jetzt ist der Editor deinstalliert. Ist wohl zu früh so stark verteilt worden. Ich finde die Idee gut, aber der Weg scheint mir fraglich.
Ein Hallo @all,
zunächst die Bemerkung, dass ich bei all den Tiefen, die hier angesprochen werden, nicht mitreden kann, weil ich der typische Anwender bin (zumindest was WordPress angeht). Deswegen möge man es mir auch nachsehen, wenn ich die Zusammenhänge, die hier diskutiert werden, nicht überblicke.
Was das Thema angeht, so ist „Gutenberg“ für die immense Masse der „typischen Anwender“ ein Gespenst, das hier durch die WordPress-Gänge wabert. Und ich bin der Meinung, dass von den Machern von Gutenberg (oder wem auch immer) hier ein ganz schlechtes Szenario zugelassen wird, weil die Masse der typischen Anwender vor einem ungewissen Etwas stehen, und nicht wissen, was sie davon halten sollen.
Vielmehr entsteht der Eindruck als solle einem etwas übergestülpt werden, ob man jetzt will oder nicht.
Je mehr ich lese, umso mehr gewinne ich zwar den Eindruck, als wäre Gutenberg eine gute Sache und hätte enormes Potential bzw. sei enorm zukunftsträchtig. Deshalb auch werde ich wohl das Gutenberg-Plugin installieren, um zumindest ansatzweise zu sehen, um was es eigentlich geht.
Zuvor allerdings bleibt, scheinbar nicht nur bei mir, ganz vehement der Eindruck haften, als hätte Irgendjemand es versäumt, die Masse der typischen Anwender mit ins Boot zu nehmen, die irgendwo da draussen stehen, und gar nicht wissen, was läuft.
Ich fühle mich dunkel erinnert an Zeiten von WindowsVista oder Windows8, die nicht etwa deswegen gescheitert sind, weil es sich um unsagbar schlechte OSe gehandelt hätte. Nein, man hat nur damals über die Köpfe der Anwender hinweg ein Konzept beschlossen und durchgezogen, ohne die Anwender mitzunehmen.
Und so finde ich, dass man es (bisher) versäumt hat, einen einfachen Weg zu beschreiten, um den vielen typischen Anwendern dort draussen, einen Eindruck zu vermitteln, welche Vorteile Gutenberg mit sich bringt und warum es notwendig ist.
So hat man den Eindruck, als würde da etwas Monströses auf einen zukommen, ohne diesem wirklich ausweichen zu können und ohne mitreden zu können. Und dies auch noch, wo es doch (scheinbar?) eine enorm große Zahl an Vorbehalten/neg. Beurteilungen/Problemen mit dieser neuen Sache zu geben scheint.
Manche würden vermutlich sagen „die PR in dieser Sache ist unsagbar schlecht“.
Ich wünsche uns allen (den Experten, wie den ONUs), dass Gutenberg das sein möge, was es sein kann.
Das ist genau meine Meinung. Gutenberg ist – wenn überhaupt – was für Programmierer, Experten, aber nicht für die Masse von Anwendern, die als Redakteure und Autoren einfach nur Posts mit Text, Bild, Video, Links veröffentlichen wollen. Das ist so, als wenn man ein Schweizer Klappmesser anschafft und eigentlich nur nen Zahnstocher braucht.
Also Gutenberg von mir aus als Plugin / Addon aber nicht zwangsweise mit WP 5.0 installiert.
Hi,
ich beobachte das Projekt schon eine ganze weile und kann deiner Meinung nur zustimmen. Ich denke auch, dass Gutenberg noch einiges Verbessern muss. Und das machen Sie ja auch: wenn ich mir Github ansehe, dann arbeitet das Team sehr fleißig an diesem Projekt. Das brauch halt einfach noch etwas Zeit. Ich würde mir wünschen, dass die vielen negativen Kommentare in konstruktive Vorschläge verwandelt werden. 1-Stern Bewertungen sind einfach nicht sachlich. Das ist meiner Meinung nach Emotion pur.
Ich hoffe nur, dass die Entwickler sich nicht de-animieren lassen – das sind ja schließlich auch nur Menschen
Ich habe auf meiner Seite rund 300 Autoren, die nichts anderes wollen als ihre Pressetexte einstellen – also Überschrift, Text, Bild(er) hinzufügen und den Beitrag einer Kategorie zuordnen. Fertig. Die brauchen diese ganze Komplixität nicht. Im Gegenteil. Die haben sicherlich keinen Bock jetzt für diese begrenzte Augabenstellung auf einen umfangreichen, neuen Editor umzuschulen.
Also: Gibt es ne Option den Gutenberg auszublenden und den alten Editor zu verwenden? Den habe ich übrigens auch noch mit Hilfe eines Plugins vereinfacht und unnötige Funktionen ausgeblendet.
Jürgen
Hallo Jürgen,
Ja, es wurde extra das Plugin Classic Editor entwickelt, mit dem sich Gutenberg nach WordPress 5.0 deaktivieren lässt. Das Plugin stellt den alten Editor wieder her.
https://de.wordpress.org/plugins/classic-editor/
Viele Grüße,
Thomas
Ich habe in meinen VHS-Kursen zu WordPress bisher noch nie erlebt, dass ein Einsteiger einen Page Builder als einfach empfunden hätte. Es handelt sich hier natürlich um weniger technik-affine Personen. Aber ein großer Nachteil von Page Buildern ist, dass man zuerst das Konzept der Blöcke und welche es überhaupt gibt begreifen muss, um überhaupt etwas aufs Papier zu bringen. Und dann lassen sich die Einstellungen dazu nur verstehen, wenn man CSS schon begriffen hat. Das ist eine gewaltige Mauer zwischen dem Anfänger und dem Beitrag.
Und dann sind die Bedienelemente fast die ganze Zeit unsichtbar. Soll das ablenkungsfrei sein? Mich macht das irre. Dauernd muss man die korrekte Stelle suchen, an der Bedienelemente auftauchen, die bei leisester Ungenauigkeit wieder verschwinden. Dafür flackert ein ganzes Feuerwerk auf, wenn man mit der Maus einen längeren Weg über den Bildschirm zurücklegen muss. Abgesehen davon, dass die Benutzung bei Gutenberg auch noch sehr hakelig ist.
In diesem Beitrag wird der Vergleich zu Textverarbeitungen herangezogen, und das stimmt auch: Textverarbeitungen kennen Absatzformate, hierarchische Auszeichnung von Überschriften, Listen, Tabulatoren… Aber das Gros der normalen Anwender schreibt trotzdem nur simplen Text, macht diesen größer für Überschriften, weist dem ganzen Text eine Schrift als Zeichenformatierung zu, macht Einrückungen mit der Leertaste und Listen mit dem Bindestrich.
Hallo, wie ist das mit Guttenberg und der Barrierefreiheit für blinde Menschen. Ich habe bislang Abstand von jedem Page Builder genau aus diesem Grund genommen. kann es jetzt sein das für mich WordPress nicht mehr nutzbar wird?
Hallo Frank,
wie bei jedem WordPress Core Feature ist Accessibility natürlich ein Muss, Support für Screenreader, Keyboard Navigation usw. ist vorhanden. Momentan ist der Editor wohl noch nicht 100% barrierefrei, es wird aber sehr eifrig daran gearbeitet.
Eine Übersicht der wichtigsten Issues findet man unter https://github.com/WordPress/gutenberg/milestone/43 Ich gehe davon aus, dass bis WordPress 5.0 alle Punkte behoben sind.
Viele Grüße,
Thomas
Wir haben bereits September und ich sehe nicht, wie Gutenberg in diesem Jahr noch veröffentlicht werden soll, die Anzahl an Bugs ist doch gewaltig. Ich denke, den Classic Editor zu installieren ist eine gute „Sicherheitsmaßnahme“, falls man bei WordPress in panischen Aktionismus verfällt und Gutenberg zu früh raus haut.
Ist Gutenberg kompatibel mit Beaver Builder?
Hallo Gudrun,
Ja, laut der FAQ von Beaver Builder wurde eine erste Integration vorgenommen: https://kb.wpbeaverbuilder.com/article/588-how-beaver-builder-works-with-gutenberg
Viele Grüße,
Thomas
Hallo,
für die Nutzer von Page Builder wird es wahrscheinlich der blanke Horror werden.
Ich hatte Page Builder mal ganz zu Anfang installiert aber dann irgendwann gelöscht.
Alle Beiträge hatten anschließend ihre Struktur verloren. Die Absätze waren gelöscht und im Text befanden sich überall Sätze mit merkwürdigen Wörtern und Zeichen. Diese Zeilen (keine style) habe ich damals alle manuell gelöscht
In der Search Console wurde auf einen Schlag, für jede Beitrags-URL eine 404 Seite angezeigt.
Ich habe auf Empfehlung von WordPress das TinyMCE Advanced Plugin im Einsatz. Darüber wurden auch Beiträge veröffentlicht, deren Inhalt für mich aber etwas verwirrend sind. Ich kann bei einem Fehler etwas umstellen, sollte es aber besser nicht tun. Dazu gibt es noch ein Workaround, der mein Vertrauen in das Zwangsupdate noch mehr schrumpfen lies.
Ich möchte keine Blöcke duplizieren und auch keine immer wiederkehrende Buttons und Content einfügen. Persönlich erkenne ich noch keine Vorteile, die mich vom neuen G.-Editor überzeugen. Alles was ich sehe, ist Chaos, viel Arbeit und verlorene Lebensfreude.
Hallo Thomas,
werden die vom ThemeZee angebotenen Themes den Gutenberg-Editor vollständig unterstützen (insbesondere das Beetle-Theme, auch in der Free-Version)?
Vielen herzlichen Dank!
Hallo Andrea,
Ja, alle meine Themes werden den neuen Gutenberg-Editor unterstützen. Momentan geschehen noch sehr viele technische Änderungen in Gutenberg, weshalb ich die Themes erst aktualisieren werde, wenn die API halbwegs stabil ist. Die Updates werden aber auf alle Fälle vor dem Release von WordPress 5.0 kommen.
Viele Grüße,
Thomas
Das klingt gut! Dankeschön! Ich bin nämlich sehr zufrieden mit dem jetzigen Theme! 🙂
Als Neueinsteiger in WordPress kann ich den Gutenberg Editor nur komplett begrüßen! Ich habe fast 20 Jahre meine Webseiten in HTML geschrieben – natürlich später mit Editoren wie FrontPage, Compozer oder MS Expression Web – aber erst mit Gutenberg wird es möglich werden, komplexe Seiten in WordPress zu erstellen (ohne auf zusätzliche Hilfsmittel wie Page Builder zurückzugreifen).
Ich kann es kaum erwarten, dass WP 5.0 MIT Gutenberg erscheint!
Veränderungen bringen immer eine gewisse Unsicherheit mit sich. Als normaler WordPress-User habe ich mich schnell an die Blöcke gewöhnt und gewinne ihnen einige positive Elemente ab. Die letzten Wochen haben auch gezeigt, dass eifrig an Gutenberg gearbeitet wird und ständig Verbesserungen vorgenommen werden. Ich bin da sehr zuversichtlich. Die ersten Schritte mit dem neuen Editor fand ich intuitiv, das Schreiben fällt von Mal zu Mal leichter.
Hoffentlich ist meine Frage an dieser Stelle o.k.:
Geschieht das Update auf WordPress 5.0 auch automatisch oder kann man sich etwas Zeit lassen mit der Aktualisierung? Ich habe so viele Auftritte zu prüfen, dass ich in Bedrängnis käme. Ansonsten müsste ich bei allen vorerst die wp-config ändern.
Hallo Christiane,
Die größeren Updates wie z.B. 4.8, 4.9 und 5.0 müssen / können manuell aktualisiert werden. Automatische Updates sind standardmäßig nur für Minor-Releases aktiviert.
Falls nicht sofort auf den neuen Gutenberg Editor umgestellt werden soll, empfehle ich trotzdem das Update zu WordPress 5.0 und der Installation des Classic Editor Plugins. Damit kann dann WordPress 5.0 auch noch mit dem alten Editor genutzt werden.
https://de.wordpress.org/plugins/classic-editor/
Viele Grüße,
Thomas
Vielen Dank, Thomas,
also 4.9.8–de_DE wurde noch automatisch aktualisiert, weil’s was Kleineres war?
Das Plugin werde ich überall installieren, stimmt, aber mir geht’s auch um die Themes der Kunden, die ich nicht einschätzen kann. Manche sind gekaufte, einer nutzt Divi usw.- Da wollte ich etwas abwarten.
Ja genau, 4.9.x waren alles kleinere Minor-Releases, welche automatisch installiert wurden. Meistens handelt es sich um wichtige Sicherheits- und Wartungsupdates, ohne neue Features.
Danke für Deine ausführlichen Antworten.
Ich werde mich auch nachher mal bei Deinen Themes umsehen.
Ich begrüße den Gutenberg-Editor als gelungene Verbesserung des Editors in WordPress.
Als alter Schriftsetzer, der sein Handwerk noch in Bleizeiten gelernt hat, möchte ich doch eine kleine Bitte an den Blogbetreiber loswerden. Lieber Thomas, wer einen Blog mit einer Bleischrift im Artikelbild aufhübscht, sollte auch den Mut haben den Schriftzug Gutenberg richtig, also seitenverkehrt, abzubilden. So sieht er für einfach falsch aus. So eine Bleischrift gab es nie.
Ansonsten finde ich Deinen Blog sehr interessant. Vielen Dank.
Hallo Jakob,
Vielen Dank für deinen Kommentar!
Die falsche Bleischrift im Artikelbild ist mir bewusst. Das Bild ist aber nicht von mir, sondern der Banner des Gutenberg-Plugins, welches ich hier für diesen Beitrag so übernommen habe: https://wordpress.org/plugins/gutenberg/
Es ist das offizielle Bild für Gutenberg, weshalb ich es auch nicht verändern möchte – auch wenn es natürlich seitenverkehrt ist.
Viele Grüße,
Thomas
Hallo. Bekomme den Gutenberg nicht installiert. Er erscheint zwar in der Pluginliste, jedoch ist er nicht eingebunden. Verträgt er sich vielleicht nicht mit Elementor – welches ich auch einsetze?
Hallo Helmut,
Schwer zu sagen, aber Elementor sollte mit Gutenberg kompatibel sein. Der klassische Editor ist immer als Fallback vorhanden. Sobald ein Plugin bzw. eine Metabox nicht mit Gutenberg läuft oder auch wenn die REST API nicht verfügbar ist, wird Gutenberg automatisch deaktiviert und der klassische Editor geladen.
Hier hilft nur Testen und notfalls im Support-Forum von Gutenberg um Hilfe zu bitten: https://wordpress.org/support/plugin/gutenberg
Viele Grüße,
Thomas