Mein WordPress Theme Business – Episode 01
Mit einer neuen Kategorie in meinem Blog möchte ich zukünftig auch Einblicke in mein WordPress Theme Business geben. Neben den üblichen WordPress Tutorials und Plugin-Reviews möchte ich nun auch regelmäßig darüber berichten, mit welchen Dingen ich mich persönlich den Monat beschäftigt habe und woran ich gerade arbeite.
Ein Blick hinter die Kulissen
Ich entwickle und verkaufe WordPress Themes seit acht Jahren.
Als Einzelunternehmer (neudeutsch: Solopreneur) kümmere ich mich derzeit um alle Aspekte, die beim Betreiben eines WordPress Theme Shops anfallen. Sprich von Design und Programmierung bis hin zu Support und Marketing bin ich für fast das gesamte Aufgabenspektrum verantwortlich. Nur Buchhaltung und Steuern sind ausgelagert.
Und darüber möchte ich in Zukunft schreiben. Jeden Monat eine neue Episode.
Die Themen werden wahrscheinlich genauso wie meine Aufgaben sehr unterschiedlich sein, mal technisch, mal wirtschaftlich. Grundsätzlich möchte ich einfach dokumentieren, womit ich mich den Monat beschäftigt habe. Ein Blog soll ja eigentlich auch ein Tagebuch sein.
Warum das Ganze?
Ich möchte dir – mein Leser – einen Blick hinter die Kulissen meines WordPress Theme Shops geben. Als Gründer finde ich Einblicke von anderen Unternehmern in ihr Business immer wahnsinnig interessant und aufschlussreich. Das Gleiche möchte ich nun auch tun.
Diese neue Serie ist ein Experiment und ich hoffe, ebenfalls einige unterhaltsame und lehrreiche Beiträge verfassen zu können. Momentan habe ich etwas Angst, dass es kein Schwein interessiert 😀 Wir werden sehen, wie es läuft.
Neue Herausforderungen
Seit dem Start meines Theme Shops in 2010 hat sich die WordPress-Branche stark gewandelt. Inzwischen ist der Markt für WordPress Themes zunehmend gesättigt und die Konkurrenz groß. Mit dem riesigen Angebot an Themes wird es immer schwieriger, sich vom Wettbewerb abzusetzen.
Mit Gutenberg steht zudem die größte technische Neuerung in WordPress seit seinem Bestehen an. Im Gegensatz zu früheren Updates spricht vieles dafür, dass Gutenberg und die neuen Blocks eher disruptiv wirken und die Branche ordentlich durcheinanderwirbeln.
Mein Beitrag über die drei Phasen von Gutenberg zeigt, dass vermutlich das komplette Theme in Zukunft auf Blocks basieren könnte. Ich sehe deshalb viele technische, aber auch wirtschaftliche Herausforderungen für mein Business auf mich zukommen.
Auf alle Fälle erleben wir gerade eine sehr spannende Phase in der WordPress-Industrie.
Mich persönlich überzeugt der neue Editor und ich bin zuversichtlich, dass Gutenberg neben einigen Risiken auch sehr viele Chancen für Theme Entwickler bieten wird. Deshalb war mir schnell klar, dass ich in die Entwicklung von eigenen Blocks für Gutenberg einsteigen möchte, was mich zum nächsten Punkt führt.
Learn JavaScript deeply
Die letzten Monate habe ich mich viel mit JavaScript beschäftigt. Der neue WordPress Editor wird mit der React Library in JavaScript umgesetzt. Nachdem bisher PHP die zentrale Sprache für WordPress Development war, erfordern die neuen Blocks nun zwingend JavaScript.
Gutenberg ist daher ein sehr guter Anlass, sich endlich tiefergehend mit der Sprache auseinanderzusetzen. Und notwendig, wenn du Blocks entwickeln möchtest.
Bis dahin würde ich meine Kenntnisse in JavaScript als okay beschreiben.
Bis auf Slideshows (wofür ich Flexslider nutze) habe ich viele Skripte in meinen Themes selbst umgesetzt. Es handelt sich meist um eher einfache Animationen für DropDown-Navigationen, Scroll-to-Top Buttons, Tabbed Content Widget, DropDown-Suche und einige Custom Controls für den Customizer.
Wie so viele Theme Entwickler setze ich dabei auf jQuery. Ich habe daher ein relativ gutes Verständnis von jQuery, wodurch aber etwas der Bezug zu purem JavaScript verloren ging. Auch über die neuen ES6-Features hatte ich noch wenig Ahnung.
Als Folge kam schnell der Plan auf, mein Wissen aufzufrischen.
Eigentlich bin ich eher der Typ, der Wissen in Textform wie Bücher und Online-Tutorials konsumiert und erweitert. Für JavaScript lernte ich zum ersten Mal mit Video-Kursen und viel Learning-by-Doing, was ganz hervorragend funktionierte.
Ausgangspunkt waren die Kurse von Wes Bos, von denen ich nur Gutes gehört hatte und dann einfach ausprobiert habe. Inzwischen bin ich ein großer Fan und habe mit JavaScript30, ES6 for Everyone, React for Beginners, Learn Redux, What the Flexbox und CSS Grid die meisten seiner Kurse absolviert.
Wes Bos ist ein fantastischer Lehrer und ich kann seine Videos uneingeschränkt weiterempfehlen, sofern man kein Problem mit Englisch hat.
Blocks für Gutenberg entwickeln
Für die Entwicklung von Blocks existiert mit dem Gutenberg Development Course von Zac Gordon ebenfalls ein Video-Kurs, der sehr empfehlenswert ist.
Ich habe den Kurs gleich beim Launch im Januar erworben. Vor Kurzem wurde der komplette Kurs von Zac neu aufgenommen, weil sich seitdem doch einiges an der Gutenberg API geändert hat. Alle Videos sind nun wieder auf dem aktuellem Stand.
Ein ausführliches Review findet ihr auch auf dem Blog von Thorsten Frommen:
Mittlerweile habe ich mich einigermaßen gut in Gutenberg eingearbeitet und auch die ersten experimentellen Blocks erstellt. Und je mehr ich mich damit beschäftige, desto größeres Potential sehe ich für alle möglichen Dinge. Alle anfängliche Skepsis über Gutenberg ist der Begeisterung gewichen.
Ich finde die Entwicklung von Blocks auch nicht so schwierig, wie ich anfangs befürchtet habe. Es erfordert nur ein anderes Skillset. Als ich letztes Jahr hier im Blog zum ersten Mal über Gutenberg berichtet habe, habe ich auch den Code auf Github studiert.
Damals bin ich doch noch über einige Zeilen gestolpert!
Arrow-Functions, der Rest und Spread Operator oder auch Destructuring haben mich oft ratlos zurückgelassen. Das Problem war aber nicht Gutenberg, sondern meine mangelnden Kenntnisse in moderner JavaScript-Entwicklung. Know-How über ES6 ist also sehr hilfreich.
Ebenfalls von Vorteil ist ein Grundverständnis über React. Es schadet nicht, über die Konzepte von React wie Props, State, JSX und Lifecycle-Methoden Bescheid zu wissen, da diese in nahezu jedem Block zum Einsatz kommen.
Danach steht der Entwicklung von Gutenberg Blocks nicht mehr viel im Wege.
Ein Ausblick
Ich hoffe, euch hat die erste Episode gefallen. Anfang Mai kommt Episode 2. Dann werde ich berichten, was sich alles im April bei mir getan hat. Wer nichts verpassen will, darf gerne meinen Newsletter abonnieren 🙂
Hallo Thomas, ich bin angemeldeter User und kein Theme-Entwickler sondern Nutzer. Ich bin auf WP umgestiegen, weil ich kreative und aktuell zu haltende, WebSiten schnell erstellen/pflegen und nicht mehr programmieren (+ CSS) wollte. Mittlerweile betreue ich 8 Seiten. Ich glaube, viele Nutzer deiner Themes denken ebenso. Deshalb würde ich mir Tutorials wünschen, in denen es Hinweise gibt, wie die Themes z.B. noch besser den individuellen Bedürfnissen anzupassen sind (incl. Code-Schnipsel-Vorschläge).
Freundliche Grüße
Bruno
Hallo Bruno,
Vielen Dank fürs Mitlesen hier und die Nutzung meiner Themes. Freut mich sehr 🙂
Sehr guter Vorschlag!
Spezifische Tutorials für die Anpassung meiner Themes finde ich eine super Idee, dass kann ich mir gut vorstellen. Ich habe das mal auf meine ToDo-Liste mit aufgenommen und schaue, ob ich Zeit für den ein oder anderen Artikel finde.
Thematisch passen diese aber eher zum Blog auf ThemeZee.com und werden dann dort erscheinen.
Viele Grüße,
Thomas